Ausflug nach Lingen – Teil 2
Schulbau-Offensive
Sehw setzt neben anderen Bauweisen schon lange auf Holz- oder Holz-Hybridbauweise, je nach Projekt als Systembau oder Modulbau. Die Frage, warum aus Holz und warum modular, ist heute hinreichend beantwortet. Mangel an Raum kann dadurch kurzfristig behoben werden. Das Klima kann geschont werden. Schneller als vorgefertigt geht es nicht. Und präziser als quasi unter Reinraumbedingungen in der Produktionshalle auch nicht. Da wir schnell bauen, können wir auch viel bauen. 2022 sind wir mitten in unserer Wohnungsbau-Offensive, über die wir hier berichtet haben. Da Sehw über große Erfahrung im Bildungsbau verfügt, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die ersten Schulbauten in vorgefertigter Holzsystembau- oder Modulbauweise folgen mussten. Denn auch im Schulbau gilt es, kurzfristige Bedarfe nachhaltig umzusetzen. So ergab es sich, dass wir bei unserem Werksbesuch im Frühjahr 2022 bei unseren Partner SH Modulbau im Werk den Baufortschritt mehrerer Schulgebäude begutachten konnten, die wir derzeit für die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln planen. Und es werden noch mehr! Die Stadt Köln leidet wie viele andere deutsche Großstädte unter einem Mangel an Schulräumen. Das Allheilmittel ist einmal mehr modulares vorgefertigtes Bauen. Während schon drei Gebäude für Schulergänzungsbauten an unterschiedlichen Standorten in Köln produziert werden, flattern schon die nächsten Aufträge ins Haus. Sehw Architektur hat für SH Modulbau Raummodule für Schulen entwickelt, die nun auf konkrete Standorte Anwendung finden. Entstehen werden kompakte Baukörper mit ruhigen und klaren Geometrien, zurückhaltenden Fassaden, aber klarer Adressbildung. Aus einem strengen Grid, der dem Entwurfskonzept zugrunde liegt und der der Herstellung Rechnung trägt, entwickelt sich eine Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten an unterschiedlichen Orten. Mehr über eins der Projekte finden Sie hier.
Die zweite Stadt, für die wir Modulschulen planen und realisieren, ist Essen. Mit einer Interimsschule in Modulbauweise kommt das Lernen in den Park. Das luftig gerasterte dreigeschossige Gebäude dient als Interimsgebäude für mehrere Schulen und soll perspektivisch für weitere kommunale Nutzungen fungieren. Daher wurde viel Wert auf die Flexibilität des Gebäudes gelegt. Der Nachhaltigkeit verschrieben, bleibt der Baumbestand auf dem Baufeld weitestgehend erhalten, der Baustoff Holz trägt dem Thema weiter Rechnung. Mehr zu dem Projekt hier.
Eine weitere spannende Aufgabe ist die Erweiterung und Sanierung der Andreas-Grundschule zu einem modernen Lerndorf. Die Planung von Sehw sieht den Abriss eines der Bestandsgebäude vor, an dessen Stelle zwei Neubauten in Holzsystembauweise errichtet werden. Die Neubauten adaptieren in ihrer Gestaltgebung mit skulpturalen Dachlandschaften frei interpretiert die verbleibenden und umgebauten Bestandsgebäude der Nachkriegsmoderne mit ihren Satteldächern. Durch den L-förmigen Grundriss mit Abbindung an den Bestand entsteht ein gefasster Schulhof, zu dem sich die Klassenräume orientieren. Mehr dazu lesen sie hier.
Und weil es so schön ist, sollen wir auch für den Süden der Republik eine neue Schule aus Holz bauen. In unserem neuesten Projekt geht es in Berching um den Neubau der Grund- und Mittelschule, einer rhythmisch gegliederten großen Baumasse, sehr präsent an der mittelalterlichen Stadtmauer gelegen, die Dachlandschaft eine Referenz an die giebelständigen Häuser in der Altstadt.
