Spielen wie Pippi Langstrumpf
Umbau einer historischen Villa zur Kindertagesstätte der Charité, Berlin
Eine Villa für Kinder? Das gibt es doch nur bei Pippi Langstrumpf, oder? Falsch! Nicht nur Pippi, Tommy und Annika, sondern auch 70 Berliner Kinder im Alter von acht Wochen bis zu sechs Jahren dürfen seit 2017 ihre elternfreie Zeit in einer zweigeschossigen Villa aus der Jahrhundertwende verbringen. Der 1905 als medizinische Bibliothek errichtete Bau auf dem Gelände der Charité wurde von Sehw zu einer modernen Kindertagesstätte mit Krippe für FRÖBEL umgebaut. Neben der Umgestaltung nach den pädagogischen Konzepten von Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782-1852) wurde die Villa von Sehw Architektur auch brandschutztechnisch und energetisch saniert. Frei wie bei Pippi sind die Räume als ineinander übergehendes Raumkontinuum geplant, damit wird dem Konzept des offenen Hauses räumlich entsprochen.
Der Hauptzugang erfolgt durch den Villeneingang. Sogar Pippis Pferd, Kleiner Onkel, müsste nicht wie in der Villa Kunterbunt draußen auf der Veranda bleiben. Er könnte einfach über die neue Rampe ins Erdgeschoss traben. Während die Eltern als Mitarbeiter der Charité Leben retten oder dieses erforschen, können die Kleinen in drei Schwerpunkträumen selbst zu Forschern werden. Eine Bibliothek mit Forscherstand und eine Kinderküche gehören ebenso zu der Ausstattung, wie ein Musikzimmer. Im Bereich der Bibliothek verdichten sich bekletterbare Würfel und Podeste zu einer dreidimensionalen Landschaft, welche zum Ansehen und Spielen sowie zum Erzählen von Geschichten einlädt. Außerdem werden die Kuben als Hochebene, Sitznische, Bücherregal und Lümmelfläche genutzt.
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Projektart
Umbau
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Funktion
Bildungsbau
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BGF
887 m²
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Projektstand
Realisiert
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Zeitraum
2015 – 2017
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Baukosten
2.600.000 €
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Leistungsphasen
LP2 – LP8
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Mitarbeiter*innen
Martin Krüger-Holdack
Victor Maquilon
Eva Poggenklaß
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Fotograf
Philipp Obkircher
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Publikation