Straßenansicht der Forchheimer Schule in Nürnberg.

Schule, fein rausgeputzt

Neubau der Grundschule Forchheimer Straße, Nürnberg

Die Architektur der Grundschule Forchheimer Straße zeichnet sich durch zwei versetzt angeordnete Baukörper aus, die im südlichen Teil des Geländes positioniert sind. Diese Anordnung reagiert sensibel auf die städtebauliche Umgebung und schafft durch Vor- und Rücksprünge eine differenzierte Struktur, die den Außenraum in verschiedene Nutzungszonen gliedert. Vor allem zur Straßen- und Pausenhofseite entsteht damit ein abwechslungsreiches Spiel aus Gebäudevor und -rücksprüngen, die gleichzeitig den Außenraum in unterschiedliche Zonen aufteilen und für eine gute Belichtung der Innenräume sorgen.

Die Innere Erschließung erfolgt über ein offenes zentrales Treppenhaus, von dem pro Etage vier Cluster erschlossen werden. Um zwei Innenhöfe lagern sich Lernateliers, die komplett in Holz ausgekleidet sich bewusst von den anderen Unterrichtsräumen unterscheiden. Der Gebäudekomplex schafft Raum für 500 Kinder, die in einer fünfzügigen Clusterschule unterrichtet und nach Schulschluss im Hort betreut werden. Die entwickelte Doppelclusterstruktur beinhaltet jeweils sechs Klassenräume, Leitungszimmer, Kreativ- und Bewegungsräume, Kinderküchen sowie Fluraufweitungen als informelle Lernbereiche.

Straßenansicht der Forchheimer Schule in Nürnberg.
Hofansicht der Forchheimer Schule in Nürnberg.
Fassadendetail der Forchheimer Schule in Nürnberg.
Hofansicht der Forchheimer Schule in Nürnberg.
Seitenansicht der Forchheimer Schule in Nürnberg.

Die Grundschule erfüllt höchste ökologische Standards. Eine Photovoltaikanlage auf den Flachdachflächen erzeugt nachhaltige Energie, während ein außenliegender Sonnenschutz und spezielle Sonnenschutzverglasungen für angenehmes Raumklima sorgen. Die natürliche Kühlung erfolgt über Erdsonden und Geothermie, unterstützt durch eine hochgedämmte Fassade mit einer mineralischen Dämmung. Das Gebäude entspricht dem energetischen Standard „optimierter EnEV-Standard“ und wurde im Rahmen der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) gefördert. Ein Retentionsdach speichert Regenwasser und gibt es kontrolliert ab, um die Versickerung und den Wasserabfluss nachhaltig zu steuern. Zusätzlich sind die Innenhöfe begrünt und Regenrückhaltebecken in den Außenanlagen integriert.

Das kompakte, drei- bis viergeschossige Gebäude verfolgt ein Kombinationsmodell mit enger Verzahnung von Schule und Hort. Diese Doppelnutzung schafft Synergien und ermöglicht eine effiziente Nutzung von Räumen und Außenflächen bei gleichzeitig geringem Fußabdruck. Die barrierefreie Gestaltung sorgt für uneingeschränkten Zugang: Barrierefreie Türöffnungen mit Tastern, Türschließer mit Öffnungsunterstützung, barrierefreie Türschwellen, Rampen zu Dachterrassen und Podesten sowie barrierefreie WCs auf jedem Geschoss und ein Aufzug gewährleisten eine inklusive Nutzung. Taktile Leitsysteme sowie eine Induktionsschleifenanlage in der Pausenhalle und Aula vervollständigen das Konzept.

Innenaufnahme der Forchheimer Schule in Nürnberg.
Lernatelier innerhalb der Cluster der Forchheimer Schule in Nürnberg.
Innenaufnahme der Forchheimer Schule in Nürnberg.
Lernatelier innerhalb der Cluster der Forchheimer Schule in Nürnberg.
Lesebereich der Forchheimer Schule in Nürnberg.

Im Zentrum der Planung steht ein innovatives Clustermodell, das Flexibilität und Vielseitigkeit fördert. So entstehen differenzierte Lernumgebungen, die individuellen und gemeinschaftlichen Bildungsprozessen gerecht werden. Die Innenhöfe laden zu Begegnungen ein und schaffen offene Lern- und Aufenthaltsbereiche. Die natürliche Belichtung und durchdachte Raumkonzepte schaffen eine Atmosphäre, die Lernen und Austausch fördert.

Die Grundschule ist mehr als nur ein Ort des Lernens. Sie ist ein Raum der Begegnung, der Kreativität und des gemeinschaftlichen Miteinanders. Der naturnahe Pausenhof mit Spiel- und Kletterlandschaften sowie einem Schulgarten unterstützt die ganzheitliche Entwicklung der Kinder. Die barrierefreie Gestaltung sorgt dafür, dass alle Kinder uneingeschränkt am Bildungsalltag teilnehmen können. Die architektonische Gestaltung setzt damit ein Zeichen für eine inklusive und nachhaltige Lernumgebung.

Innenhof der Forchheimer Schule in Nürnberg.
Blick in den Innenhof der Forchheimer Schule in Nürnberg. Innenhof der Forchheimer Schule in Nürnberg.
Haupttreppe der Forchheimer Schule in Nürnberg.
Haupttreppe und Kinder in der Forchheimer Schule in Nürnberg. Haupttreppe der Forchheimer Schule in Nürnberg.
  • Projektart

    Neubau

  • Funktion

    Bildungsbau

  • BGF

    11.694 m²

  • Projektstand

    Fertigstellung 2024

  • Zeitraum

    2020- 2024

  • Auftragsart

    Vergabeverfahren

  • Auszeichnung

    Zuschlag

  • Baukosten

    40.400.000 €

  • Leistungsphasen

    LP1 – LP9

  • Mitarbeiter*innen

    Andrea Varel
    Julia von Reden
    Sara-Elpida Tsouvalla
    Stella Klocke
    Vincent Sadr
    Eun Kyoung Song