Reanimation
Konversion vom Produktionsgebäude zum Einfamilienhaus, Berlin
In Berlin haben wir einem 70er-Jahre-Industriebau eine neue Haut und ein neues Leben verpasst. Als Zweckbau erbaut, folgte es seiner Funktion: Personalbereich im durch die Topografie belichteten Untergeschoss, große Anlieferung mit Maschinenhalle im EG und Büros im Obergeschoss. Überall viel Licht. Klares Raster mit starken Unterzügen zur Stützenfreiheit, sichtbar geschalter Beton ohne besonderen Anspruch. Nach den Häutungen blieb der grobe Beton der Konstruktion, die Oberlichtkuppeln im Dach, die Werksteintreppe als erkennbares Kind ihrer Zeit. Neu dazu kam eine klare Gliederung der Fassade durch eine neue Haut in Form einer vorgehängten hinterlüfteten Holzfassade aus sägerauen, schwarz lasierten Brettern. Die neue Haut homogenisiert die vorhergegangenen Häutungen und die unterschiedlichen Volumina nach außen. Verschiedene Breiten der Bretter machen es möglich, dass an den Fensteröffnungen keine Anpassungen und Schnitte erforderlich werden.
„Reduce, reuse, recycle“
Im Erdgeschoss sorgt ein eingeschobener Patio als Zonierung zwischen zwei Wohnbereichen, zwischen Erdgeschoss und ersten Obergeschoss wurde ein Deckenfeld zugunsten eines Luftraums entfernt. Es entstehen in jede Richtung interessante Sichtbeziehungen. Große Fenster, der Patio und gezielte Blickbezüge bringen die Natur in den Wohnraum und öffnen das Gebäude nach außen. Der Koch-, Ess- und Wohnbereich mit Bibliothek steckt sich im Erdgeschoss weit in die Tiefe des Gebäudes durch, erhält ganz unterschiedliche Tageslichtstimmungen. Die Reihung der Unterzüge lässt die alte Maschinenhalle erlebbar bleiben. Notwendige Zimmer werden als Holzbox vom rohen Bestand mit einer deutlichen Fuge abgesetzt, bleiben flüchtig, eher Verpackungskiste oder Möbel statt Raum.
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Projektart
Umbau
Sanierung -
Funktion
Wohnbau
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BGF
370 m²
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Projektstand
Realisiert
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Zeitraum
2016 – 2017
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Baukosten
900.000 €
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Leistungsphasen
LP1 – LP9
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Mitarbeiter*innen
Sandra Scheffl
Alexander Wild
Eun Kyoung Song
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Auszeichnung
Best of Houzz
Häuser der Jahres -
Fotograf
Philipp Obkircher