Lernen mal zwei
Martin-Niemöller-Gesamtschule, Bielefeld
Die beiden Neubauten für die Martin-Niemöller-Gesamtschule bilden ein städtebaulich prägendes Gebäudeensemble, das trotz der Entfernung der zwei Bauten zueinander eindeutig als eine Einheit ausgemacht werden kann. Die homogene Baukörpergestaltung ist dabei das Ergebnis unterschiedlicher Entwurfsparameter, die trotz der schwierigen Erschließungssituation, der Lärmbelästigung der Grundstücke und der unterschiedlichen Geländetopografie für beide Schulen eine fast identische Architektursprache fand. Dies liegt zum einen an der homogenen Gestaltung der Volumen als auch der Weise ihrer Positionierung im Stadtraum: Der Achse der Apfelstraße durch Vor- und Rücksprünge folgend, Treppen sich die rechteckigen Baukörper mit dem Gelände ab. Dank der Gliederung der Gebäude wird zudem die Gesamtgröße des Gebäudekomplexes und damit das Maßstabsverhältnis der Neubauten im Vergleich zur Umgebungsbebauung kaschiert. Es entsteht der Eindruck einer kleinteiligeren Struktur, die trotz ihres Volumens als eine der größten Gesamtschulen Nordrhein-Westfalens für eine einladenden und zugänglichen Ort des Lernens für alle steht.
„das Gemeinschaftsgefühl als zentrale Idee des Gebäudes“
Trotz des einheitlichen Erscheinungsbildes sind beide Gebäude individuelle Häuser, die auf ihre unterschiedlichen Nutzergruppen abgestimmt sind. So ist die Schule für die Sekundarstufe I auf dem südlichen Grundstück weit von der Straße zurückgesetzt und schützend in das Gelände eingelassen, um für die jüngeren Schüler ein ruhiges und behütetes Lernumfeld zu schaffen. Das Gebäude der Sekundarstufe II und der Oberstufe auf dem nördlichen Grundstück zeigt sich dagegen viel offener und formuliert mit seinem exponierten Eingang eine einladende Geste an den Stadtraum. Die in das unterste Geschoss des Gebäudes integrierte Stadtteilbibliothek verfügt – demselben Schema folgend – über einen großzügigen Eingang mit Vorplatz, der sich zur Kreuzung von Apfel- und Westerfeld-Straße orientiert. Zudem schirmt auf dem stark von Lärmemissionen belasteten nördlichen Grundstück das Gebäude den rückwärtigen gelegenen Schulhof ab und ist selbst so angeordnet, dass nur vereinzelt Innenräume in die stärker belasteten Zonen fallen.
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Projektart
Neubau
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Funktion
Schulbau
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BGF
23.281 m²
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Projektstand
Vision
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Zeitraum
2019
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Auftragsart
Realisierungswettbewerb
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Auszeichnung
Anerkennung
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Baukosten
55.409.000 €
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Leistungsphasen
LP2
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Mitarbeiter*innen
Susanne Boss
Achim Eilmsteiner
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Visualisierung
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Publikation