Prof. Xaver Egger beim Vortrag schön rausgeputzt der Deutschen Beizeitung.

schön rausgeputzt

ein Vortrag von Prof. Xaver Egger bei der Deutschen Bauzeitung

Ulrike Kunkel, die Chefredakteurin der db Deutsche Bauzeitung, stellte Prof. Xaver Egger als Putzpoet vor. Sie spielt damit auf die Plattform www.putzpoesie.de an. Auch im Interview hat Xaver Egger für die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des Materials Putz geworben. Auf Einladung der db Deutsche Bauzeitung und Weber Saint Gobain tut er dies auch am 22.11.2019 in Köln. Die gewählte Location in Köln Mülheim ist frei von Putzen. Es handelt sich um ein aufgelassenes Industriegelände wie so viele in der Gegend. Es wird mittlerweile als Eventlocation genutzt.

Prof. Xaver Egger zeigt die besondere Herausforderung auf, was Putzfassaden betrifft. Die Kunst der Putzfassade geht auf die Zeit des römischen Reichs zurück. Putzreste finden wir schon in römischen Villen in Pompeji. Die Fassaden standen für hohe Handwerklichkeit und hohe Qualität. Das Blatt hat sich komplett gewandelt. Heute steht die Putzfassade für die kostengünstigste Gebäudehülle und ist meist eine industriell aufgebrachte dünne Beschichtung auf einer Wärmedämmung aus Mineralölderivaten. Zukunft klingt anders.

Versuchsaufbau beim Vortrag schön rausgeputzt der Deutschen Beizeitung.
Publikum beim Vortrag schön rausgeputzt der Deutschen Beizeitung. Verputzarbeiten der Besucher beim Vortrag schön rausgeputzt der Deutschen Beizeitung.

Dass es auch anders geht und welche Vielfalt in dem Material Putz liegt, zeigt Prof. Xaver Egger anhand mehrerer teilweise prämierter Beispiele von SEHW wie dem Neubau für mehrere Ministerien des Landes Brandenburg in Potsdam, ein Wohngebäude in Altötting sowie Wohnungsbauten als Holzsystembauweise mit verputzten Fassaden in Berlin. Es entsteht ein buntes Potpourri, was man mit dem Material alles gestalten kann. Es wird aber auch vermittelt, wie schwierig es ist, heute abseits des Mainstream architektonische Mehrwerte zu erzeugen.Am Nachmittag dann waren die Gäste des Vortrags selbst an der Reihe, Hand anzulegen. Dass die meisten die selbst angefertigten Muster auch mitnehmen wollten, lässt die Hoffnung zu, dass wir künftig mehr gute Putzfassaden in unseren Städten sehen werden. Das interdisziplinäre Format, dass den Bogen von kreativen Ideen über Anwendungsbeispiele hin zum konkreten Doing schlägt, trägt ihren Teil dazu bei. Vielen Dank an die Organisatoren, hat Spaß gemacht.

Fotos: Behrendt und Rausch