Raue Struktur und feines Gewand
Baustellenbesichtigung Polizeirevier Werdau
Wir schreiben das Jahr 1917. Nach zwei Jahren Bauzeit wird mitten im Ersten Weltkrieg ein stolzes Gebäude aus massivem Zyklopenmauerwerk fertiggestellt. Ehrwürdig und mit gelassener Trägheit überdauert das Gebäude die Jahrzehnte und trotzt allen Herausforderungen. Seien es Kriege, der Wechsel politischer Systeme, Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen: die robuste Struktur des Gebäudes in Sachsen im Landkreis Zwickau überdauert bis heute.
Nun, mehr als 100 Jahre später, nach vielen Jahren Leerstand und über einem Jahr Planungszeit bekommt die raue Struktur des Bestandsgebäudes ein neues Innenleben und eine Ergänzung in feinem Gewand in Form eines homogenisierenden Metallgewebes. Plötzlich geht alles sehr schnell. Tag für Tag verändert sich das Innere des ehemaligen Grundbuchamtes. Mit geübtem Auge für das Detail werden die Entwurfsideen stimmungsvoll umgesetzt. An der einen Stelle gibt es Durchbrüche in den Decken, um dort einen Aufzug einzubauen. Barrierefrei soll es später sein. An anderer Stelle sind bereits die Wände verputzt und die Mosaikfliesen an der Wand, hinterlassen einen Fingerabdruck, augenzwinkernder Querverweis auf den Nutzer des Hauses.
Für den neuen Nutzer, die Polizei Sachsen, spielt die Sicherheit der Personen, die sich später im Gebäude aufhalten werden, eine zentrale Rolle. Beschusshemmend und einbruchsicher sind nur zwei der Stichworte, die bei der Planung höchste Priorität haben. Auf diese und andere Anforderungen sind alle Bauteile ausgelegt.
Ihr dürft gespannt sein auf die fortwährende Entwicklung des Polizeireviers in Werdau sowie auf weitere Polizeibauten aus unserer Feder. Und das sind einige: So wurde gerade die Baumaßnahme für die Polizeidirektion Bergstraße in Heppenheim fertiggestellt (Fotos folgen), beim Polizeipräsidium in Karlsruhe haben die Bautätigkeiten gerade begonnen.
Fotos: Helin Bereket