
Die Zukunft des Bauens
Modular, nachhaltig, lebenswert
Auf der BAU 2025, der Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme, sprach Prof. Xaver Egger von Sehw Architektur über die Zukunft des modularen Bauens und seine Bedeutung für die Stadtentwicklung. Sein Vortrag beleuchtete zentrale Herausforderungen der Architekturbranche und zeigte auf, wie modulare Bauweisen dazu beitragen können, dringend benötigten Wohnraum, Arbeitsraum, Lernraum und viele Räume mehr schnell, wirtschaftlich und gleichzeitig qualitätvoll zur Verfügung zu stellen.
Unter den Titel „Wird die Zukunft modular?“ erinnerte Prof. Egger daran, dass die Idee des modularen Bauens keineswegs neu ist. Zunächst in der Zwischenkriegszeit und noch mehr in der Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1950er- und 1960er Jahren versuchte man, mit standardisierten Bauelementen und seriellen Konzepten der Wohnungsnot zu begegnen. Ein prominentes Beispiel dafür sind die Projekte der "Neuen Heimat". Auch heute stehen wir vor vergleichbaren Herausforderungen, fehlen mehr als zwei Millionen bezahlbare Wohnungen in Deutschland.
Modulares Bauen ist eine Lösung der Zukunft und weit mehr als eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Es bietet die Chance, Architektur nachhaltiger, ressourcenschonender und anpassungsfähiger zu gestalten. Moderne Modulbauten zeigen, dass hohe Raumqualität und individuelles Design keineswegs im Widerspruch zur industriellen Vorfertigung stehen. Prof. Egger betonte in seinem Vortrag: "Wir brauchen eine neue Ästhetik für modulare Gebäude, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden." Diese neue Ästhetik muss sowohl den funktionalen als auch den emotionalen Anforderungen an das Wohnen und Arbeiten gerecht werden. Modulares Bauen bedeutet nicht, auf Atmosphäre und architektonische Qualität zu verzichten – im Gegenteil: Durch innovative Konzepte können flexible, lebenswerte Räume entstehen, die sich an individuelle Bedürfnisse anpassen lassen.
Die BAU 2025 zeigt, dass sich die Baubranche in einer Transformation befindet. Steigende Baukosten, Klimaschutzanforderungen und wachsende Bedarfe erfordern neue Herangehensweisen. Das serielle und modulare Bauen ist eine davon. Durch optimierte Produktionsprozesse und industrielle Vorfertigung lassen sich Bauzeiten verkürzen, Kosten senken und Ressourcen effizienter nutzen. Modulares Bauen wird in Zukunft einen Beitrag zu nachhaltiger und lebenswerter Entwicklung unserer Städte leisten.
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