Sehw Architektur in Kopenhagen

Copenhagen was calling

28. Weltkongress des internationalen Architektenverbandes UIA

Der 28. Weltkongress des internationalen Architektenverbandes UIA fand dieses Jahr in Kopenhagen statt, mehr als 6000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 135 Ländern sind zu diesem wichtigen Event angereist. Sehw war im Rahmen einer Delegierteneise des Netzwerks für Architekturexport (NAX) eingeladen. Frei nach dem Motto „Learning from Copenhagen“. Spannender Höhepunkt dieser Delegationsreise war ein Panel in der Deutschen Botschaft. Nach einer Begrüßung durch den deutschen Botschafter in Kopenhagen, Prof. Dr. Pascal Hector diskutierten Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, Jeppe Dueholm, Partner bei Vilhelm Lauritzen Architekten als Kopenhagener Kooperationspartner von Sehw und Prof. Xaver Egger, Sehw Architektur unter der Moderation von Dr. Tillman Prinz, dem Geschäftsführer der Bundesarchitektenkammer über das Thema nachhaltiges Bauen in Deutschland und Dänemark. Dabei wurden interessante Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten herausgestellt.

Sehw Architektur in Kopenhagen
28. Weltkongress des internationalen Architektenverbandes 28. Weltkongress des internationalen Architektenverbandes

Weitere Höhepunkte der Reise waren das Wirtschaftsbriefing auf der Dachterrasse des KAB House, in dem uns Rikke Petersen, Head of Green Transition Team, Copenhagen Capacity und Lars Emil Kragh, Head of Business Development, Danish Association of Architectural Firms den dänischen Mark schmackhaft machten.

Schmackhaft im wahrsten Wortsinne wurde es dann bei unseren Partnern Vilhelm Lauritzen Architects, wo wir uns nach einer interessanten Radtour durch die Stadt mit Smörrebröd stärken konnten. Nach einem Kurzvortrag von Jeppe Dueholm und einem kurzen Rundgang durch das Büro erweiterten wir den Rundgang auf den gesamten Nordhavn, wo uns Jeppe Dueholm zahlreiche realisierte Projekte von VLA zeigte.
Wie spannend die gesamte Entwicklung des Nordhavns ist, lässt sich in diesem Artikel im Polis Magazin nachlesen.

Sehw Architektur in Kopenhagen
Sehw Architektur in Kopenhagen

Was lernen wir also von Kopenhagen?

Einfach machen, das Konzept des „Versuchens und (auch) Scheiterns“ wurde uns als dänisches Prinzip erklärt. Wichtiger Punkt ist dabei die Fehlerkultur, das Reflektieren von Fehlern und auch die große Freude am Diskutieren. Wie die Dänen es trotz des Diskutierens schaffen, ins Machen zu kommen und im Machen so fortschrittlich zu sein, das Rätsel müssen wir noch lösen. Vielleicht dann beim nächsten Kopenhagenbesuch, denn den wird es definitiv geben.

Abschließen möchten wir den Bericht aus Kopenhagen mit dem Verweis auf die „Copenhagen Lessons“, die zehn Grundsätze zur Erleichterung des industriellen Wandels, die die UIA-Kongresspräsidentin Natalie Mossin zum Abschluss des Kongresses verkündete.

  1. Würde und Handlungsfähigkeit für alle Menschen sind in der Architektur von grundlegender Bedeutung, es gibt keine Schönheit durch Ausgrenzung
  2. Beim Bau, der Planung und der Entwicklung der gebauten Umwelt wird gefährdeten Menschen Vorrang eingeräumt.
  3. Vorhandene bauliche Strukturen müssen stets wiederverwendet werden.
  4. Keine neue Entwicklung darf die grüne Wiese zerstören.
  5. Natürliche Ökosysteme und die Nahrungsmittelproduktion müssen unabhängig vom baulichen Kontext erhalten bleiben.
  6. Beim Bau dürfen keine neuen mineralischen Materialien verwendet werden, wenn eine Wiederverwendung möglich ist.
  7. Beim Bau darf kein Abfall produziert oder zurückgelassen werden.
  8. Bei der Beschaffung von Baumaterialien haben lokale erneuerbare Materialien Vorrang.
  9. Bei allem, was wir bauen, muss die Kohlenstoffbindung den Kohlenstoff-Fußabdruck übertreffen.
  10. Bei der Entwicklung, der Planung und dem Bau der bebauten Umwelt muss jede Aktivität einen positiven Einfluss auf die Wasserökosysteme und die Versorgung mit sauberem Wasser haben.

Die 10 Grundsätze sollen eine gemeinsame Sprache schaffen, um den Wandel in der Branche zu beschleunigen, sowohl für Praktiker als auch für Investoren, aber auch um Politiker zu ermutigen, lokale, nationale und globale Rechtsvorschriften für die gebaute Umwelt zu unterstützen. Um einen solchen radikalen Wandel in der Branche und branchenübergreifend herbeizuführen, sind der Austausch von Wissen und Partnerschaften erforderlich, um Prioritäten zu setzen und Bemühungen und Ressourcen zu lokalisieren.

Diese Grundsätze werden wir gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern im Sehw-Netzwerk leben und mit allen unseren Kräften versuchen, den Wandel voranzutreiben.

Fotos: Lisa Kattner

Sehw Architektur in Kopenhagen