Sehw hebt alte Schätze #6
Wien Rettungsstelle
Wir schließen unsere Reihe „Sehw hebt alte Schätze“ mit einem Projekt aus dem Jahr 2004: Rettungsstation Mariahilf Wien. Die neue Rettungsstation soll das hohe Niveau der Notfallversorgung im 6. Bezirk Wiens sichern. Das Arbeitsumfeld für die zahlreichen hier stationierten Notärzte und Sanitäter soll durch den Neubau verbessert werden.
Einer der wohl prägendsten Entwurfsansätze des Projekts ist die unterschiedliche Außenraumqualität am Mariahilfer Gürtel, an der Wallgasse und im Innenhof, der durch die Konfiguration der Baukörper gebildet wird. Das Gebäude reagiert durch seine innere Aufteilung auf diese Unterschiede, indem am Gürtel ein schmaler Baukörper entsteht, der als Schallpuffer fungiert und an der ruhigen Wallgasse ein breiter Baukörper.
Nach außen hin erhält das Gebäude eine einheitliche Hülle. Der Öffnungsanteil variiert zwischen Mariahilfer Gürtel und Wallgasse und reagiert damit auf die Schallentwicklung von außen und auf die innen angrenzenden Räume gleichermaßen. Es handelt sich dabei um eine geschlossene massive Gebäudehülle, die zusammen mit den inneren Gangwänden statisch konstruktiv wirksam ist und gleichzeitig dafür sorgt, dass Niedrigenergiestandard erreicht wird.
Noch ein prägendes Element: die Verdichtung und Ausdehnung bis an die Grundstücksgrenzen und partiell auch darüber hinaus. Bei dem Grundstück innerhalb des Stadtgefüges handelt es sich um eine sehr urbane und dichte Situation. Dies wird aufgenommen und mit einem Volumen verstärkt, das die Spielregeln der Wiener Bauordnung voll ausnutzt, ohne dadurch unmaßstäblich zu wirken.