der Eisberg
Fraunhofer Institut für sichere Informationstechnologie SIT, Darmstadt
„Eisberg“ nennen die Darmstädter den Neubau für das Fraunhofer SIT. Sehen die Bewohner der Wissenschaftsstadt Darmstadt die unsinkbare Titanic kommen? Erahnen sie unterirdische Stockwerke? Erinnert sie die Fassadengestaltung an kalbende Gletscher?
Wir wissen es nicht. Das Ziel „Akzentsetzung statt Austauschbarkeit“ scheint aber erreicht zu sein, wenn das Gebäude bereits heute in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit verankert ist. Erreicht wird die Akzentsetzung vor allem durch die Fassadengestalt, die durch vorgehängte Kassetten in unterschiedlichen Tiefen ausgebildet wird. Weiß wie Eis legt sich die reliefartig wirkende Gebäudehülle um die sechs Obergeschosse. Mit ihren Vor- und Rücksprüngen und dem dadurch entstehenden Schattenwurf bildet sie eine dreidimensionale Analogie zu den Authentifizierungscodes, einem der vielen Arbeitsgebiete des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie.
„Akzentsetzung statt Austauschbarkeit“
Das Darmstädter SIT hat seinen Sitz im ersten Großrechenzentrum Deutschlands, einem Bau der frühen 60er-Jahre, und benötigte dringend eine Erweiterung. Sehw Architektur plante einen Neubau, der den Sockel des Bestandes erweitert und somit Alt- und Neubau zu einer Einheit verschmelzen lässt. Der eingeschossige Sockelbau ist Entree und Schaufenster. Über dem Sockel erhebt sich ein aufgesetzter Riegel, der mit seiner markanten weißen Fassade einen starken, weithin wahrnehmbaren Akzent setzt.
Dort findet die eigentliche Forschungsarbeit statt, introvertiert im Büroraum, in gut verteilten Besprechungsmöglichkeiten und informell in offenen Kommunikationszonen, die auch die Abteilungen über die Geschosse verbinden. In dem durch ein zurückgesetztes Geschoss scheinbar schwebenden Riegel befinden sich die Computerlabore und Büroarbeitswelten zusammen mit informellen Kommunikationsorten.
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Projektart
Neubau
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Funktion
Forschungsbau
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BGF
8.100 m²
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Projektstand
Realisiert
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Zeitraum
2010 – 2014
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Auftragsart
Verhandlungsverfahren
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Auszeichnung
Zuschlag
German Design Award
AIT OA Award 2018
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Baukosten
21.700.000 €
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Leistungsphasen
LP2 – LP8
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Mitarbeiter*innen
Hendrik Rieger
Martin Krüger
Kathi Weber
Ismael Keita
Meredith Atkinson
Bettina Fauth
Wolf Ludwig
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Fotograf
Kathi Weber
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Publikation